Instationäre Abflussvorgänge werden bei der Dimensionierung von Wasserspeichern betrachtet. Die Vorgänge treten z.B. in Regenrückhaltebecken und Stauseen auf.
Hauptzweck des Regenrückhaltebeckens ist eine Verzögerung des Abflussvorgangs durch temporäre Zwischenspeicherung. Stauseen dienen als dauerhafte Speicher bei der Wasserversorgung bzw. Energieumwandlung oder im Hochwasserschutz. Das Wasser steigt an, bevor es über einen Überlauf abgeführt wird.
Die Abflussvorgänge aus Speichern erfolgen u.a. über Rohrleitungen oder Stollen. Ein Wasserschloss soll Druckstöße in Rohrleitungen und Armaturen verhindern, wenn schnelle Durchflussänderungen auftreten.
Mit HM 143 werden instationäre Abflussvorgänge aus Speichern sowie die Funktion eines Wasserschlosses demonstriert. Der Versuchsstand enthält ein Becken mit verstellbarem Wehr und ein zweites, tiefergelegenes Becken mit Überlauf und Abflussleitung. In der Abflussleitung ist ein Wasserschloss installiert.
Im Versuch “Regenrückhaltebecken” simulieren Becken A und Becken B Rückhaltebecken. Über Ventile in der Abflussleitung wird der Abfluss eingestellt. Damit werden typische verzögerte Abflussvorgänge gezeigt.
Im Versuch “Stauseen” werden die instationären Abflussvorgänge bei langfristigen Speichern dargestellt. Das Wehr dient in diesem Versuch als Überfallwehr.
Im Versuch “Wasserschloss” wird durch schnelles Schließen eines Schiebers in der Abflussleitung ein Druckstoß erzeugt. Die Schwingung wird als Pendeln des Wasserstands im Wasserschloss sichtbar.
Die Wasserstände in den Becken und im Wasserschloss werden über Druckaufnehmer erfasst und mit Hilfe der GUNT-Software dargestellt.