Trifft Dampf auf ein Medium mit niedrigerer Temperatur als die Sättigungstemperatur für den vorliegenden Partialdruck des Dampfes, tritt Kondensation auf. Hierbei beeinflussen u. a. Material und Oberflächenrauigkeit des Mediums den Wärmeübergang und damit die Art der Kondensation. In der Praxis liegt meist Filmkondensation vor, nur bei sehr glatten, schlecht benetzbaren Kühlflächen, wie z.B. Teflon, bildet sich Tropfenkondensation. Wissen um Kondensationsprozesse findet z.B. Anwendung in Dampfkraftwerken oder bei Destillationsverfahren.
Das Versuchsgerät WL 230 ermöglicht die anschauliche Darstellung der unterschiedlichen Kondensationsprozesse an zwei wassergekühlten Kondensatoren in Rohrform aus verschiedenen Materialien. Über den Kondensator mit vergoldeter, polierter Oberfläche lässt sich Tröpfchenkondensation darstellen. An der matten Kupferoberfläche des zweiten Kondensators bildet sich ein Kondensatfilm, so dass die Filmkondensation untersucht werden kann.
Über eine Wasserstrahlpumpe lässt sich der Behälter evakuieren. Über Heiz- und Kühlleistung wird der Siedepunkt und damit der Druck im System eingestellt. Aufnehmer erfassen Temperatur, Druck und Durchfluss an allen relevanten Stellen. Die Messwerte werden an digitalen Anzeigen abgelesen und können gleichzeitig über USB direkt auf einen PC übertragen und dort mit Hilfe der mitgelieferten Software ausgewertet werden. Aus den Messwerten lässt sich der Wärmeübergangskoeffizient berechnen. Der Einfluss von nichtkondensierenden Gasen, Druck und Temperaturdifferenz zwischen Oberfläche und Dampf können in weiteren Versuchen untersucht werden.