Als Coanda-Effekt wird die Eigenschaft von strömenden Fluiden bezeichnet, der Krümmung einer konvexen Oberfläche zu folgen, anstatt sich in der ursprünglichen Fließrichtung weiterzubewegen. Dieser Effekt wird heute in unterschiedlichen Bereichen der Technik angewendet, z.B. zur Auftriebserhöhung in der Luftfahrt, zur Kontrolle der Luftströmung in der Klimatechnik oder als pneumatisches Logikelement in industriellen Steuerungen.
Pneumatische Logikelemente haben den Vorteil, dass sie nicht verschleißen, zuverlässig funktionieren und unempfindlich gegenüber Wärme, ionisierender Strahlung sowie Vibration sind.
Die Strömungsrichtung in pneumatischen Logikelementen wird mit einem turbulenten Freistrahl (Steuerstrahl) umgeschaltet, der z.B. aus einer Düse austritt und das Fluid aus der Umgebung (Randschicht) mitreißt. Da der Steuerstrahl in der Regel schwächer als der auszulenkende Strahl ist, spricht man vom Verstärkungseffekt.
Das Versuchsgerät HM 225.06 ermöglicht – eingesetzt in den Versuchsstand Aerodynamik HM 225 – die Demonstration des Coanda-Effekts an einem pneumatischen Logikelement.
Die Luft strömt durch einen Y-förmigen Kanal mit zwei Auslässen. Durch das seitliche Einströmen von Luft in den Kanal (Steuerstrahl) kann die Luftströmung zwischen den beiden Auslässen umgeschaltet werden.
Um die Funktion des Umschaltens zu untersuchen, wird die Kontur des Kanals über schwenk- und verstellbare Elemente verändert. Skalen erlauben eine präzise Einstellung der Elemente.
Das Versuchsgerät wird mit Schnellverschlüssen einfach und passgenau am Versuchsstand HM 225 befestigt.