Frei hängende Seile und Kabel werden oft verwendet, um eine Struktur zu stützen, z.B. als Abspannseil. In Hängebrücken sind sie das tragende Element der Konstruktion. Bei vielen Berechnungen kann der Einfluss des Eigengewichts des Seils vernachlässigt werden, weil es im Vergleich zu den anderen Belastungen gering ist. Bei Überlandleitungen dagegen spielt das Eigengewicht des Kabels eine Rolle für die Auslegung der Masten.
In SE 110.50 wird ein frei hängendes Seil unter dem Einfluss seines Eigengewichts untersucht. Eine Rollenkette dient als Seil und wird auf zwei kugelgelagerte Kettenräder aufgelegt. Die Halter der Kettenräder werden an einer Quertraverse befestigt. Der Achsabstand zwischen den Kettenrädern kann horizontal und vertikal eingestellt werden. Beide Kettenenden können belastet werden. Der maximale Durchhang wird mit Hilfe von Maßstäben gemessen und kann mit berechneten Werten verglichen werden.
Der Durchhang ist der Abstand zwischen der Verbindungslinie der Auflager und der Kettenlinie (siehe auch die Abbildung “tatsächlich wirkende Seilkräfte” auf der nächsten Seite).
Die Teile des Versuchs sind übersichtlich und gut geschützt in einem Aufbewahrungssystem untergebracht. Die gesamte Versuchsanordnung wird in dem Rahmen SE 112 aufgebaut.