Wenn sich innerhalb eines rotierenden Bezugssystems eine Masse relativ zum Bezugssystem bewegt, wird diese Bewegung abgelenkt. Ursache für die Ablenkung ist die Corioliskraft, eine Schein- bzw. Trägheitskraft. Die Corioliskraft spielt eine entscheidende Rolle in der Meteorologie und der physikalischen Ozeanographie, da sie aufgrund der Erdrotation den Verlauf von Luft- und Wasserströmungen beeinflusst.
In der Technik tritt die Corioliskraft auf, wenn eine Drehbewegung von einer weiteren Bewegung ein und desselben Objektes überlagert wird. Dieser Fall kann z.B. bei Kränen, Getrieben oder Robotern auftreten.
Mit dem Versuchsgerät TM 605 wird der Einfluss der Corioliskraft in einem rotierenden Bezugssystem anschaulich dargestellt. Ein transparenter Wasserbehälter mit Tauchpumpe wird auf einem drehbaren Ausleger in Rotation versetzt. Innerhalb dieses rotierenden Bezugssystems erzeugt die Pumpe einen Wasserstrahl in radialer Richtung. In Abhängigkeit vom Förderstrom der Pumpe bzw. Wassergeschwindigkeit sowie von Drehzahl und Drehrichtung wird der Wasserstrahl aufgrund der Corioliskraft scheinbar abgelenkt. Der Grad der Ablenkung kann mit einer Skala am Wasserbehälter bestimmt werden. Die Drehzahl kann stufenlos eingestellt werden, wird elektronisch geregelt und digital angezeigt.