Mit dem Prinzip des “Freimachens” oder “Freischneidens” in der Technischen Mechanik lassen sich Kräfte und Momente, die auf einen Körper wirken, sichtbar machen. Dabei wird ein Körper oder ein System, wie z.B. ein Stab, von der Umgebung virtuell gelöst. Alle auf den Körper oder auf das System wirkenden Kräfte werden durch einheitliche Symbole ersetzt. Auf diese Weise erhält man ein vereinfachtes Modell des Körpers oder Systems, an dem Zusammenhänge zwischen Kräften und Momenten erkannt und abgelesen werden können.
Der Versuch in SE 110.53 ist ein Anwendungsbeispiel für die Gleichgewichtsbedingungen der Statik, insbesondere für das wichtige Prinzip des “Freimachens”.
Das Hauptelement des Versuchs ist das Modell einer Leiter mit einem verschiebbaren Klemmgewicht. Das obere Lager ist als Loslager ausgeführt, das untere als Festlager. Die real wirksamen Auflagerkräfte lassen sich durch das Anbringen von Seilkräften in x- und y-Richtung vollständig kompensieren.
Die Leiter befindet sich in einem Gleichgewichtszustand, ohne die Winkellage zu verändern und ohne Bedarf der konstruktiven Auflager. Die Leiter ist “frei”. Das ist für Studierende ein überzeugendes Beispiel für das Prinzip des “Freimachens” in der Statik.
Die Teile des Versuchs sind übersichtlich und gut geschützt in einem Aufbewahrungssystem untergebracht. Die gesamte Versuchsanordnung wird in dem Rahmen SE 112 aufgebaut.