Brücken sind oft als Dreigelenkbogen konstruiert. Diese Konstruktion ist besonders geeignet, wenn vor allem druckfeste Baustoffe zur Verfügung stehen. Im Bogen entsteht an den Auflagern ein horizontaler Schub, der so genannte Bogenschub. Er ermöglicht wesentlich geringere Biegemomente im Bogen als bei einem Träger auf zwei Stützen mit gleicher Stützweite. Im Bogen ist dafür eine nicht zu vernachlässigende Drucklängskraft wirksam.
Ein Dreigelenkbogen besteht aus einem gekrümmten Träger, der auf zwei Festlagern gelagert ist und meist im Scheitelpunkt das so genannte Scheitelgelenk enthält. Die Gelenke an den beiden Festlagern nehmen vertikale und horizontale Kräfte auf und heißen Kämpfergelenke. Ihre Verbindungslinie ist die Kämpferlinie. Durch das Scheitelgelenk ist das System statisch bestimmt.
SE 110.17 enthält zwei lange und einen kurzen Teilbogen, von denen jeweils zwei Bögen gelenkig verbunden werden und einen symmetrischen bzw. einen asymmetrischen Dreigelenkbogen ergeben. Der zu untersuchende Bogen kann mit einer Punkt-, einer Strecken- oder einer Wanderlast belastet werden. Gewichte kompensieren die Auflagerreaktionen eines Kämpfergelenks und ermöglichen so den Vergleich zwischen berechneten und tatsächlich gemessenen Werten.
Die Teile des Versuchs sind übersichtlich und gut geschützt in einem Aufbewahrungssystem untergebracht. Die gesamte Versuchsanordnung wird in dem Rahmen SE 112 aufgebaut.